Mai
21
Weyerbusch

Auf den Spuren des Genossenschaftsgründers

Dass Friedrich Wilhelm Raiffeisen neben Hermann Schulze-Delitzsch der Gründer des weltweit erfolgreichen Genossenschaftswesens ist, das ist zumindest im Westerwald Teil der Allgemeinbildung. Dass er Bürgermeister in Weyerbusch, Flammersfeld und Heddesdorf (Neuwied) war, ist etwas weniger bekannt. Wo er in der Region konkret darüber hinaus seine Spuren hinterlassen, darüber informiert die Broschüre über die „Historische Raiffeisenstraße“.  Die Neuauflage über Raiffeisens Lebensweg stellte die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft in der Altenkirchener Kreisverwaltung vor.

Nachdem die Historische Raiffeisenstraße – rund 40 Kilometer entlang der Bundesstraße B 256 zwischen Hamm und Neuwied – 2013 bereits eine neue und touristisch-markante braune Beschilderung erhalten hat, finden sich in der überarbeiteten Version der Broschüre historische und touristische Stationen, an denen Raiffeisen wirkte. Natürlich gehören die Museen bzw. Gedenkstätten in Hamm an der Sieg, Weyerbusch, Flammersfeld und Heddesdorf dazu, aber eben auch weniger prominente Orte: So trug er maßgeblich etwa zu Finanzierung und Bau von Schulhäusern in Walterschen, Neitersen, Weyerbusch und Maulsbach bei, entwarf in Flammersfeld eine erste Umweltschutzverordnung, führte für Güllesheim den Beschluss zum Bau eines Brunnens herbei, der die Trinkwasserversorgung verbesserte, und beförderte in Heddesdorf die Gründung von Volksbibliotheken.


„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir nun die zweite Auflage der Broschüre vorlegen können, die das Wirken Raiffeisens komprimiert darstellt. Es ist ja nicht zu übersehen, dass Bedarf und Nachfrage da sind, das machen schon die zahlreichen Besuchergruppen im Raiffeisenland aus Deutschland, Europa und Übersee deutlich“, so der Vorsitzende der Raiffeisen-Gesellschaft, Werner Böhnke, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der genossenschaftlichen WGZ BANK in
Düsseldorf. Sein Stellvertreter Josef Zolk hatte die Aufgabe übernommen, das Redaktionsteam zu leiten, dem neben ihm die zuständigen Touristiker der Verbandsgemeindeverwaltungen angehörten: Udo Schmidt von der Verbandsgemeindeverwaltung Hamm, Alexandra Spiegel von der Altenkirchener Verwaltung sowie Nadja Wiesbaum-Hümmerich und Martina Beer für die Verwaltung aus Flammersfeld. Zolk bedankte sich ausdrücklich auch bei allen externen Autoren und Fotografen, die ihre Beiträge – wo nötig leicht überarbeitet – auch für die zweite, 5000 Exemplare umfassende Auflage, bereitgestellt haben. Böhnke und Zolk ließen keinen Zweifel daran, dass die Bewerbung der Genossenschaftsidee für das Immaterielle Weltkulturerbe der Unesco verstärkt den Blick auf das Raiffeisenland lenke und das Interesse der Menschen wecke.

 

Landrat Michel Lieber machte als Gastgeber deutlich, wie wichtig der „große Sohn des Kreises“ auch für dessen Außendarstellung ist. Raiffeisen sei längst eine Marke, mit der man touristisch arbeite. Paul-Josef Schmitt, Vorstand der Raiffeisen-Gesellschaft, und Westerwald Bank-Vorstand Dr. Ralf Kölbach machten Raiffeisens gesellschaftliche Bedeutung für die Gegenwart deutlich. Sie wollen zudem weiter für Ideen der Raiffeisen-Gesellschaft werben und neue Mitglieder gewinnen.

 

Die Broschüre ist kostenlos bei Kreisverwaltung und den Verbandsgemeindeverwaltungen erhältlich, außerdem in den Filialen der Westerwald Bank.